Das perfekte Cover Briefing – so geht's 1. Februar 2018

Quelle: Thought Catalog/Unsplash.com

Das perfekte Cover braucht einen großartigen Designer und ein ausführliches Briefing. Wenn du einem Designer nicht genau mitteilen kannst, was du brauchst, hast du ein Problem: Du bekommst zwar etwas technisch Perfektes, aber du zielst eventuell auf die falschen Leser ab – was ein teurer Fehler sein kann. Du denkst vielleicht, dass das Finden eines echten Profis der schwierige Teil dabei ist, aber da liegst du falsch. Es gibt Unmengen talentierter, preiswerter Designer, die konstant gute Arbeit leisten. Du musst nur wissen, was genau du erreichen willst. Daran musst du beim Briefing denken:

#Autorenname und Titel

Das mag jetzt unglaublich offensichtlich erscheinen, aber es lohnt sich, darüber im Vorfeld in Ruhe nachzudenken. Wähle für den Titel etwas Kurzes – bissig und unvergesslich (das ist oft schwierig genug und sagt sich leicht, ich weiß ;-)). Warum? E-Book-Cover werden normalerweise von Lesern zum ersten Mal in einem kleineren Maßstab, beispielsweise in Suchergebnissen wahrgenommen. Ja, sie sind auf den Produktseiten selbst natürlich wesentlich größer. Aber ein Großteil der Menschen, die noch nichts von dir gehört haben, wird wahrscheinlich zuerst auf Miniaturbilder (in einem Meer von anderen) auf dein Buchcover stoßen. Es gibt also einen Grund, warum du nicht allzu viele Self-Publishers sehen wirst, die mit langen Buchtiteln operieren. Die einzige Ausnahme: Sachliteratur. Also wähle einen kurzen und knackigen Haupttitel, gefolgt von einem keywordreichen Untertitel. Und natürlich überprüfst du, wie das die Bestseller in deiner Kategorie so machen.

#Slogan

Der kann für alles mögliche Verwendung finden, angefangen beim Cover, über den Klappentext, in einem Tweet, der Werbung und so weiter. Du wirst endlose Anwendungen dafür finden und die Übung selbst ist nützlich, weil du lernst, dein Buch auf das absolut Wesentliche zu reduzieren.

#Klappentext

Einen verlockenden Klappentext zu schreiben, ist eine Kunst, bei der man sich mit etwas Übung unglaublich schnell verbessern kann. Fast jeder Autor ringt allerdings darum, die nötige emotionale Distanz dafür zu finden. Der typische Autor – und hier wird es dir wahrscheinlich nicht anders gehen – ist in seine Geschichte verliebt und hat ausnahmslos alle möglichen Handlungspunkte und Nebenfiguren sowie ablenkende Eigennamen sofort parat. Die haben aber keinen Platz in einem Klappentext. Die Aufgabe eines Klappentext ist es, das Buch zu verkaufen – und nicht, die Handlung zusammenzufassen. 

#Zielgruppe und vergleichbare Autoren

Es ist wichtig, dass du eine Vorstellung davon hast, für wen du schreibst. Diese deine Zielleser solltest du immer im Hinterkopf behalten, wenn du über ein Cover nachdenkst. Du lernst im Laufe der Zeit dazu, kannst auf Erfahrungen zurückgreifen – hast du die aber noch nicht oder bist dir unsicher, tritt in den Dialog mit deinen Lesern. Schau genau hin, wer dein Buch rezensiert, analysiere die Daten, die Facebook zur Verfügung stellt, wer deine Seite mag und so weiter. Mit der Zeit wirst du ein besseres Gefühl dafür bekommen, für wen du schreibst und welche Arten von Lesern deine Bücher mögen. Wenn du die Leserschaft von einem Bestseller-Autor, einer Benchmark anstrebst, dann solltest du das im Briefing ausdrücklich betonen. In jedem Fall benötigt dein Designer ein paar Referenzpunkte.

#Festlegung deines Genres

Es gibt jetzt nur noch einen letzten Schritt, bevor du auf deinen Designer zugehst: Du musst dir Diagramme ansehen. Kobo, Amazon und all die verschiedenen Händler haben alle Arten von verschiedensten Charts. Nicht nur die insgesamt Top 100 Bestseller, sondern auch diese unglaublichen Nischen-Charts, die die Top 100 zum Beispiel für Mystery-Bücher oder sogar Freimaurerei-Themen. Schau dir alles genau an und entscheide dann erst, wo genau du dich positionierst. Was du also tun solltes, ist:

  • Identifiziere zwei oder drei Unterkategorien, in die dein Buch am besten passt. Damit sind keine Top-Level-Kategorien wie „Science Fiction & Fantasy“ oder „Romance“ gemeint, sondern echte Unterkategorien, wie „Alien Invasion“ oder „New Adult“.
  • Schau dir die Cover in den Top 100 an – alle! Achte besonders auf die Ähnlichkeiten. Schau dir die Charts für dein Sub-Genre an und lass dein Buch entsprechend aussehen. Du willst niemanden sklavisch kopieren, sondern nur sicherstellen, dass dein Cover zu den anderen passt.
  • Entführe deinen inneren Designer und verstecke ihn, bis dein Cover fertig ist. Was das heißt? Du wirst recht schnell eine eigene Vorstellung von einem Cover entwickeln – und das wird dich in die Irre führen und beschränken. Deine natürlichen kreativen Impulse werden gegen die Idee rebellieren, dass dein Cover (ein wenig) wie ein anderes aussehen sollte. Der Künstler in dir möchte einfach anders sein. Einzigartig. Dieser Person kann aber leider nicht vertraut werden.

Ein Buchcover hat nämlich nur einen Job: Leser dazu zu bringen, darauf zu klicken und zu kaufen. Und nicht nur irgendjemand, sondern die richtigen Leser. Erinnerst du dich an die Leute, für die du schreibst? Das sind diejenigen, die klicken sollen: Deine Zielgruppe. „Aber ich möchte, dass jeder klickt“, ist leider wenig sinnvoll.

Es ist einfach, wirklich. Die Aufgabe des Covers ist es, die richtigen Leser für deine Seite bei Amazon zu gewinnen. Mach also keinen Fehler: Die Wahl eines Covers ist eine geschäftliche Entscheidung und eine, die gut kalkuliert und überlegt berechnend getroffen werden muss.

Und sei dir bewusst, dass ein Leser nur zwei Sekunden Zeit hat, um Online auf dein Buch zu schauen. Machen es ihm leicht zu klicken. Wenn nicht, wird er direkt zum nächsten Buch weitergehen…