Interview Mimi Kylling im Gespräch zu ihrem neuen Roman

Worum geht es in deinem Buch Das Erbe von Vinewood Hill?

Charlotte fühlt sich in ihrem Leben gefangen. Ihre Ehe ist am Ende und ihre Kinder verlangen ihr tagtäglich alles ab. Dabei wollte sie immer so viel mehr sein als Hausfrau und Mutter. Bei der Testamentseröffnung ihrer Großmutter Eleonora trifft sie auf den jungen Rancher Levi, mit dem sie das Erbe teilen soll, obwohl sich die beiden noch nie zuvor begegnet sind. Doch jetzt sind sie gezwungen sich richtig kennenzulernen, denn das Erbe ist an eine Bedingung geknüpft: Levi und Charlotte sollen gemeinsam auf Vinewood Hill das Familiengeheimnis lüften, welches Eleonora mit ins Grab genommen hat.

 

In deinem Buch geht es um ein Familiengeheimnis. Wie bist du auf dieses Thema gekommen und hast du selbst schon einmal ein Familiengeheimnis recherchiert?

Obwohl das Familiengeheimnis natürlich der Aufhänger für die Geschichte ist, steht es für mich gar nicht so sehr im Mittelpunkt des Buches. Viel spannender ist für mich, dass wir – während wir Charlotte und auch Eleonora durch ihre Leben begleiten – hautnah miterleben, wie unterschiedlich Lebensentwürfe verlaufen können, die auf den ersten Blick beinahe identisch sind. Denn beide Frauen leiden unter den Ansprüchen, die ihre jeweilige Zeit an sie als Ehefrauen und Mütter stellt. Sie gehen nur gänzlich anders damit um.

 

Dein Roman spielt auf Vinewood Hill, gibt es ein reales Vorbild für diesen Ort?

Als ich Vinewood Hill entworfen habe, wollte ich unbedingt einen Ort schreiben, an dem man die Vergangenheit noch förmlich in der Luft spüren kann. Vinewood Hill ist die Schnittstelle zwischen Charlottes und Eleonoras Leben. Ein altes Weingut in North Carolina hat einfach perfekt gepasst.

 

Wie würdest du die Protagonist:innen Charlotte und Levi in wenigen Worten beschreiben?

Charlotte ist die Meisterin im Überspielen. Ihre Erschöpfung und das Hadern mit ihrem Leben versteckt sie anfänglich hinter einer eiskalten Schulter.

Levi hingegen ist manchmal fast ein bisschen zu selbstsicher und direkt, hat aber wirklich ein Herz aus Gold.

 

Du bist auch aktiv auf Social Media und teilst dort dein Leben als Autorin. Warum hast du dich dafür entschlossen und was macht dir am meisten Spaß?

Ich liebe den Austausch. Sowohl mit den Lesenden als auch mit den anderen Schreibenden. Der Zusammenhalt der Schreibcommunity ist einfach großartig.

Ein weiterer Grund ist natürlich die eigene Sichtbarkeit. Zwischen all den Neuerscheinungen geht man einfach leicht unter – gerade als unbekannte:r Autor:in.

 

Woher ziehst du deine Inspirationen für deine Bücher?

Meistens aus diesen winzig kleinen „was-wäre-wenn“-Momenten im Alltag. Was wäre, wenn ich zwei verbotene Liebesgeschichten parallel in zwei Zeitebenen erzählen könnte? Was könnten die Lesenden daraus mitnehmen?

Wenn sich dieses Gedankenkonstrukt dann von allein immer weiterspinnt, dann weiß ich: da geht was.

 

Wie sieht dein perfekter Schreibtag aus?

Vor allem mit viel Ruhe. Das ist leider im Alltag nicht wirklich hinzubekommen. Ich habe selbst kleine Kinder und … irgendwas ist eben immer.  

 

Was hat dich am meisten überrascht beim Schreiben eines Buches?

Bei diesem Buch war es die Annäherung von Charlotte und Levi. Dass zwei Charaktere, die so gegensätzlich sind, sich so perfekt ergänzen können. Ich war selbst erstaunt, wie viel Knistern da in der Luft lag – von Sekunde eins an.

 

Dürfen wir uns schon auf ein nächstes Projekt von dir freuen? Falls ja, kannst du schon etwas dazu verraten?

Im Oktober erscheint meine erste Rockstarromance „As It Was“. Darin geht es um den Musiker Nash, dessen Leben von Panikattacken und Ängsten bestimmt wird. Als er auf Hazel trifft, findet er endlich die Kraft, sich seinen Problemen zu stellen.

Ab Dezember geht es weiter mit der „All the Lies“-Reihe. Den Anfang macht „Falling Rain“. Dazu will ich noch nicht zu viel verraten, aber es wird überraschend, düster, edgy und ziemlich spicy.

 

Hast du ein Lieblingsbuch? Hast du eine Buchempfehlung für uns?

Da ich meistens schreibe, komme ich aktuell gar nicht so viel zum Lesen. Mein Lesetipp wäre vielleicht, ab und an mal ein bisschen abseits vom Mainstream zu suchen. Auch jenseits von Top-Rankings, Verlagsprogrammen und Bestsellerlisten findet man wahre Goldschätze zwischen Buchdeckeln.